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19.03.2012

Taunuszeitung 19.03.1012: Kino für die Ohren


Quelle: http://www.fnp.de/tz/region/lokales/vordertaunus/kino-fuer-die-ohren_rmn01.c.9692623.de.html

Beim Frühlingskonzert des Musikvereins Spielring Seulberg spielte Filmmusik die Hauptrolle.

In der Hugenottenstadt markieren traditionell nicht blühende Schneeglöckchen oder Primeln den Beginn der warmen Jahreszeit, sondern die "Swingin‘ Spring"-Konzerte der MSS Big Band im Forum. Den musikalischen Frühlingsanfang feierten am Samstag gut 450 Zuschauer unter dem Motto "Tatort Köppern".

Von Dieter Becker

Kino für die Ohren
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"Die Schöne und das Biest": Thorsten Mebus und Clarissa Lotz. Foto: ys

 

Köppern.

Musikvergnügen pur und erstklassiges Entertainment kennzeichneten die siebte Auflage des Kult-Events "Swingin‘ Spring". Dabei sind es nicht etwa professionelle Klangkünstler, die der "Musikverein Spielring Seulberg" (MSS) ins Rennen schickt, sondern ausnahmslos Freizeit-Musiker, die unter der Leitung von Thorsten Mebus mit Spaß und Engagement an ihrem "Gesamtkunstwerk" arbeiten und auch am Sonnabend eine makellose Leistung präsentierten, wie die tobende Zuschauermenge am Ende des zweistündigen Programms eindrucksvoll honorierte.

"Tatort Köppern" lautete das Motto der Show, in der berühmte Filmmelodien die Hauptrolle spielten. Die Initialzündung lieferte das "Tatort"-Thema von Klaus Doldinger.

 

Durch Mark und Bein

Eine wahre Fundgrube für den typischen Big-Band-Sound stellen auch die Titelmelodien des Genres "Action-Film" dar, das in den 1960er Jahren die Kinoleinwände eroberte. Zu den populärsten Serien zählen zweifellos die Agententhriller "Mission: Impossible" und die Reihe von "James Bond"-Filmen, deren Erkennungsmelodien längst nicht mehr nur Krimi-Freunden durch Mark und Bein gehen. Ähnlich auch bei der berühmtgewordenen "Miss Marple"-Filmmusik, die in der klassischen Kinoversion mit Margaret Rutherford übrigens nur viermal zu hören war, aber nichts desto Trotz im kollektiven Bewusstsein haften geblieben ist. Das rokokoähnliche, von Ron Goodwin komponierte Hauptthema der englischen Agatha Christie-Blockbuster erwies sich als bläsertauglich und gab darüber hinaus Karin Schumacher (Basssaxofon) und Johannes Holzer (Gitarre) Gelegenheit zu heftig beklatschten Soli.

Einen starken Auftritt landete die bezaubernde Clarissa Lotz, die in eleganten Pumps und einem verführerischen beigefarbenen Kostüm durch die Publikumsreihen tanzte und dabei Nat King Coles Mega-Hit "L-O-V-E" zum Besten gab. Danach begeisterte die junge Sängerin im Duo mit Horst Schilling und dem Catherina Valente-Klassiker "Quando, quando". Dagegen musste der Ohrwurm "Smooth", den Rob Thomas und Carlos Santana im Jahr 1999 zu einem Welterfolg machten, leider ohne gesangliche Verstärkung auskommen. Der MSS Big Band gelang es dennoch, den lässigen Sound des Stücks optimal herauszukitzeln. Ebenso perfekt interpretierte das Orchester die Evergreens "Oye como va", "Mambo Italiano" (mit einer wiederum überaus charmanten Clarissa) und "Beauty and the beast", zu dem Clarissa gemeinsam mit dem singend-swingenden Thorsten Mebus eine brillante Vorstellung bot. Auch Christoph Planteur zeigte sich von seiner allerbesten Seite. Der Piano-Mann glänzte zunächst in der Rolle des "Blues Brothers" (mit "Everybody needs somebody" im Duo mit Sven Roth), bevor er als "Ghostbuster" den Filmtitel der gleichnamigen Science-Fiction-Fantasy-Komödie schmetterte. Dazu tanzte er mitreißend im Kampfanzug mit Laserkanone und attackiert von zwei Scream-Monstern.

Einmal mehr wusste auch die neunköpfige MSS Jugend-Big Band unter der Leitung von Ingunn Wolz zu begeistern, und zwar mit den Filmmelodien "Beyond the sea", "I do it for you" und "Rocket Science". Ihr Auftritt machte deutlich: Die MSS Big Band ist nicht nur ein großartiger kultureller Leuchtturm für Friedrichsdorf, sondern eine mindestens ebenso erfolgreiche Talentschmiede.

Weitere Informationen im Internet unter http://www.mss-bigband.de

 

Quelle: http://www.fnp.de/tz/region/lokales/vordertaunus/kino-fuer-die-ohren_rmn01.c.9692623.de.html